Freitag, 24. September 2010

Wie im Labyrinth....

Bis gestern bin ich "immer" mit meiner Gastschwester zur Uni gefahren und auch sonst war ich kein Mal alleine vor der Haustür.
Da meine Gastschwester "Piab" und ich nicht immer zeitgleich Vorlesungen haben, wollte ich gestern Nachmittag mit dem Bus nach Hause fahren, um keine vier Stunden auf sie warten zu müssen.
Diese Fahrt war mit einem gewissen Nervenkitzel verbunden.
1. wusste ich nicht, welchen Bus ich nehmen muss (das wissen meine Gastgeschwister natürlich nicht)
2. sprechen diejenigen, die mit dem Bus fahren, kaum/ kein Englisch, na ja, ein Großteil nicht
3. hatte ich nur knapp 3 Euro dabei
4. hatte ich auch kein Guthaben auf meinem Handy
5. konnte ich  die Busanzeigen nicht entziffern

So habe ich versucht, mich an der Bushaltestelle durchzufragen, Stift und Zettel waren eine kleine Hilfe.
Zwei Mädchen, die die ganze Zeit kicherten, schrieben nach ca. 5 Minuten etwas auf den Zettel, den ich dem Busfahrer geben sollte. Ich war ein wenig skeptisch und wusste nicht, ob sie nur aus Höflichkeit etwas  - was auch immer- antworteten.
Als ich dem 1. Busfahrer den Zettel zeigte, öffnete er mir sofort die Tür, angeblich fuhr er in meine Richtung.
(Es sind 20 - 30 Minuten Fahrtzeit von der Uni zu mir nach Hause)
An jeder einzelnen Kreuzung war ich froh, wenn er nicht abbog und ich meinem Ziel wieder ein Stückchen näher kam. Das hat tatsächlich gut geklappt.
Aber dann....
Ich dachte, ich hätte mir merken können, an welcher Straßenecke ich zu Fuß abbiegen muss. Dummerweise sieht es morgens komplett anders aus als abends, wenn alle Essstände aufgebaut sind und somit durchaus die Läden verdeckt sind.
Diese sehr belebte Straße bin ich hoch und runter gelaufen, aber ich konnte nichts mehr wiedererkennen.
Ich hatte noch nicht mal mehr 2 Euro, trotzdem musste ich irgendwann ein Taxi nehmen, um nach Hause zu finden.


Schlimmer war es jedoch heute morgen, als ich von meinem Haus zur Bushaltestelle laufen wollte.
Wie man sich so sehr verlaufen kann, ist ein großes Rätsel für mich.
Ich mit meiner Schuluniform, eigentlich doch recht schick gekleidet, stand plötzlich in einem slumsähnlichen Viertel.
Unglücklicherweise hatte ich auch alles dabei, wie Kreditkarte, Reisepass, Handy, Kamera, .......  und wer weiß, was in einem vergleichbaren Viertel in Brasilien passiert wäre.
Die Wahrscheinlichkeit, dass hier etwas passiert, ist da deutlich geringer als in Südamerika.
Leider kam ich aus diesem Viertel nicht mehr raus. Ich lief die Straße hoch, doch sie endete dort, ich lief das Stück zurück, doch unerklärlicherweise war dort direkt der Fluss, ich lief in eine kleine Nebenstraße, aber auch dort ging es nicht weiter.
Es war wie in einem Labyrinth, aus dem ich nicht mehr rausfand.
Irgendwann, nach langem Hoch und Runter, kam ich wieder in die Nähe meines Hauses. Ein zweites Mal wollte ich jedoch nicht experimentieren und war ziemlich froh, als ein Taxi vorbeifuhr, das mich zur Haltestelle brachte.

Heute Abend dann nochmals das gleiche Spiel wie gestern.
Es ist für mich so unerklärlich, dass ich schon wieder nicht alleine nach Hause gefunden habe.
Aber ich glaube, ich bin, was dies betrifft, lernfähig.

1 Kommentar:

  1. hallo mariechen,
    du kannst ja mal testen wie hoch die fahrpreisnacherhebung fürs schwarzfahren in thailand ist. in deutschland sind das zur zeit 40 euro. soll ich die für deine letzte schwarzfahrt vom 3. juli überweisen? ;-))))

    pass auf dich auf und bändige etwas deine abenteuerlust

    umarme dich chano

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